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„Alles neu macht der Mai“ – Abschied von Jörg Chilla mit einem Blick zurück und voller Vorfreude nach vorn.

Nach vielen Jahren im Jugendreferat starte ich ab Mai in den Interprofessionellen Pastoral-Teams der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Mark und der evangelischen Kirchengemeinden in der Region Hohenlimburg. In meinem Abschiedsbrief blicke ich zurück auf bewegende Erfahrungen – von Südengland über Wittenberg bis zum letzten JuLeiCa-Wochenende.

Was das alles mit „Zurück in die Zukunft“ und dem Kirchentagsmotto „mutig – stark – beherzt“ zu tun hat?

Lest selbst :

 

Liebe Kinder & Jugendliche,
 liebe Jugendreferentinnen und Jugendreferenten,

„Alles neu macht der Mai“ – das klingt nach Frühlingsbeginn, frischer Luft, Aufbruchsstimmung. Für mich wird dieses Sprichwort in diesem Jahr ganz konkret Wirklichkeit: Nach vielen intensiven, bewegten und bereichernden Jahren im Jugendreferat beginnt für mich ein neuer Abschnitt. Ab dem 1. Mai 2025 werde ich Teil der Interprofessionellen Pastoral-Teams (IPT) der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Mark und der Evangelischen Kirchengemeinden in der Region Hohenlimburg.


Vielleicht kennt ihr den Filmklassiker „Zurück in die Zukunft“. Darin reisen Marty McFly und Doc Brown durch die Zeit – voller Neugier, Staunen und mit einer ordentlichen Portion Kreativität. Auch mein Weg fühlt sich ein wenig so an: Zum einen kehre ich nach fast 20 Jahren in die Region Altena, Nachrodt und Wiblingwerde zurück, in der ich schon einmal als Jugendreferent unterwegs war – zum anderen wird sich auch meine Tätigkeit in Hohenlimburg weiter verändern. In beiden Regionen erwarten mich bekannte Gesichter und Orte, diesmal in einem neuen Kontext, mit neuen Aufgaben und Perspektiven. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen, Begegnungen und Überraschungen dort auf mich warten. Ich bringe einen Koffer voller Eindrücke, Erlebnisse und Geschichten mit – viele davon verdanke ich euch.


Es fällt mir nicht leicht, „Tschüss“ zu sagen. Denn das Jugendreferat war nicht nur mein Arbeitsplatz – es war ein Raum des gemeinsamen Glaubens, des Wachstums, der Fragen, des Lachens und der echten Begegnung. Viele von euch, junge Menschen wie Kolleginnen und Kollegen, haben mich auf diesem Weg begleitet und geprägt. In all der Vielfalt eurer Persönlichkeiten, eurer Ideen und eurer Begeisterung für Kirche habe ich erlebt, was es heißt, den Glauben mutig, stark und beherzt zu leben – getreu dem zeitgemäßen Motto des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Hannover .


Stellvertretend für viele wertvolle Erfahrungen möchte ich drei Erinnerungen mit euch teilen, die mir im Herzen bleiben:


1. Das Golden-October-Camp 2001 in Südengland:
Dies war eine intensive, unvergessliche Mitarbeiter*innen-Freizeit! Zwischen wildromantischem Landleben und der pulsierenden Metropole London durften wir englischen Jugendlichen begegnen, Grenzen überwinden, Gemeinsamkeiten entdecken und Freundschaften schließen. Es war mehr als eine Freizeit – es war ein Stück gelebte Völkerverständigung und Gemeinschaft auf Augenhöhe.


2. Das erste große Konficamp 2017 in Wittenberg:
Zwar waren die Nächte auf Isomatten kalt – doch haben uns nicht nur die spontan georderten Fleece-Decken das Herz erwärmt: Dieses Camp war der Beginn einer Leidenschaft. Mit so vielen Hauptamtlichen, Ehrenamtlichen und Konfis gemeinsam ein so großes Camp zu erleben – das hat mich (und viele andere) mit dem Konficamp-Selbermachen-Virus infiziert. Ich habe dort erfahren, was passiert, wenn Menschen Talente und Begabungen freien Lauf lassen und Gottes Segen wirken kann.


3. Das letzte JuLeiCa-Wochenende 2024:
Ein Wochenende voller Lachen, Kochen, Nachdenken und echter Tiefe. Gemeinsam mit euch habe ich nicht nur gelernt, wie man mit Kindern lecker und kreativ kocht oder mit schwierigen Situationen umgeht – sondern ich durfte zuhören, als ihr eure ganz eigenen Impulse, Andachten und Gedanken geteilt habt. Eure Ehrlichkeit, eure Tiefe und euer Vertrauen haben mich tief berührt. In diesen Momenten wurde mir wieder bewusst, wie wichtig Jugendarbeit ist – und wie viel Hoffnung in euch steckt.


All das – und noch so vieles mehr – nehme ich mit in meine neue Aufgabe. Als Gemeindepädagoge im IPT werde ich versuchen, Räume zu schaffen, in denen sich Menschen begegnen, vernetzen und gemeinsam neue Wege finden können, wie Gottes Gegenwart heute erfahrbar wird.


Und wer weiß – vielleicht begegnen wir uns wieder. Auf einem Konficamp. In einer Andacht. Oder ganz einfach mitten im Leben.
Bleibt mutig, bleibt stark, bleibt beherzt. Und bleibt euch selbst treu.


Von Herzen: Danke für alles.
Euer Jörg Chilla

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