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Mit Vollgas in die Leitungsfunktion

Wie schnell ein Jahr verfliegt, zeigt die Tatsache, dass die Leiterin des Evangelischen Jugendreferates Iserlohn, Katja Pischke, nunmehr bereits auf ein Jahr im neuen Amt zurückschauen kann. Am 1. Februar 2022 trat die heute 49-Jährige den Posten an und wurde damit Nachfolgerin von Erich Reinke, dem sie zuvor als Stellvertreterin zur Verfügung stand.

In ihrer Dienstzeit als Geschäftsführerin und Leiterin des Jugendreferates hat Pischke seitdem schon nach eigener Aussage „eine ganze Menge bewegt“. Dabei hat sie einige Umstrukturierungen vorgenommen. Das Evangelische Jugendreferat Iserlohn ist für viele Bereiche zuständig. So zeigt man sich dort verantwortlich für die offene Arbeit, die Schulsozialarbeit, für Offene Ganztagsschulen und Betreuungen an Schulen und nun auch zukünftig für die Gemeindepädagogen in den interprofessionellen Pastoralteams der neuen pfarramtlichen Verbindungen. Katja Pischke versucht die verschiedenen Bereiche mehr und mehr zu vernetzen. Was bislang nicht nötig war, wird nunmehr durch immer weniger Stellen und im Verhältnis dazu mehr werdender Arbeit vorangetrieben. So hat die neue Chefin ein Mitarbeiterkonvent etabliert. Einmal pro Quartal kommen die insgesamt zwischen 30 und 40 Mitarbeiter zum Austausch zusammen.
Installiert hat Pischke zudem eine Grundhaltung, die auf großen Konsens trifft. Nachhaltigkeit ist dem Evangelischen Jugendreferat Iserlohn ein sehr großes Anliegen. Dies wird bei der Verpflegung der Kinder umgesetzt. Ebenso werden die Freizeiten in Bezug auf Nachhaltigkeit anders aufgestellt. „Wir versuchen Zero Waste“, beschreibt Pischke das Konzept. Erfreulich ist dabei, dass alle an einem Strang ziehen.
Unter der Leitung von Pischke konnte auch das erste faire Jugendhaus im Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn ausgezeichnet werden. Nach der Einrichtung in Hagen-Berchum sind weitere Zertifizierungen als faire Jugendhäuser geplant.

Ebenfalls neu ins Leben gerufen hat Pischke die OGS-Parlamente, da sie demokratisches Denken und Handeln bei Kindern persönlich selbst als sehr wichtig empfindet.

Als sie seinerzeit die Leitung übernahm, war Katja Pischke gar nicht so klar, dass man den Bereich Finanzen gut im Blick haben muss. Mithilfe des Finanz- und Personalberaters, die beide ebenfalls neu gestartet sind, gelingt ihr dies aber vorbildlich. Außerdem hat sie mit Philipp Sternemann einen kompetenten Stellvertreter. Anders als ihr Vorgänger arbeitet Katja Pischke in ihrem Büro überwiegend digital, schon alleine um Müll zu vermeiden.

Auch wenn ihr Erich Reinke nach seinem Eintritt in den Ruhestand weiterhin Hilfe angeboten hat, brauchte sie auf dieses Angebot nicht zurückkommen. „Ich bin eine Frau der Tat und versuche immer erst alleine durch zu kommen“, so Pischke selbstbewusst. Zeit zum Ankommen im neuen Job hatte sie keine, es gab für sie anders als sonst keine Schonfrist. Ist sie im Evangelischen Jugendreferat Iserlohn ja auch wahrlich kein Neuling und daher musste sie von Anfang an sofort Gas geben.

Angesichts sinkender Zahlen von Gläubigen ist es Pischke wichtig nicht zu jammern, sondern sich um die zu kümmern, die da sind. Und das auch im ökumenischen Geiste, so klappt die Zusammenarbeit mit dem Katholischen Dekanat Märkisches Sauerland in Bezug auf Jugendarbeit hervorragend. Für die Zukunft ist die gemeinsame Fortführung der 72-Stunden-Aktion geplant.

Bei all den Neuerungen und Fortschritten, die sie schon umgesetzt hat, und den Verpflichtungen, die der neue Posten mit sich bringt, ist eines natürlich knapper geworden: Die Freizeit des Familienmenschen Katja Pischke. Dennoch gelingt es ihr selbstverständlich noch abzuschalten und Kraft für die weiteren Herausforderungen zu tanken. 

Text und Foto: Annabell Jatzke