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Martina Espelöer (l.) dankte zusammen mit Laudator Michael Goebel (r.) und Nachfolgerin Katja Pischke dem Urgestein der Evangelischen Jugendarbeit. Foto: Annabell Jatzke

Ein fröhlicher Abschied mit Tränen in den Augen

„Wenn Erich Reinke einlädt, dann wird gelacht“, stellte Superintendentin Martina Espelöer bei der offiziellen Verabschiedung Reinkes im Varnhagen-Haus fest. Seit 2002 war Erich Reinke als Leiter und Geschäftsführer im Jugendreferat des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn tätig, Ende Januar verabschiedete er sich dann in den Ruhestand. Auf die große Verabschiedung, wie sie Reinke wahrlich gebührte, musste zunächst aufgrund der Corona-Pandemie verzichtet werden, nun konnte sie im Mai endlich nachgeholt werden.

Zahlreiche Weggefährten Reinkes, der für sein gutes Netzwerk bekannt war, zudem Ehefrau und Kinder konnte Superintendentin Martina Espelöer willkommen heißen. Mit einer kleinen Andacht begann die offizielle Feierstunde, die musikalisch von Kantor Hanns-Peter Springer am Klavier untermalt wurde.
Espelöer ging dabei auf die Jugend ein und thematisierte, wie wichtig es doch sei, auf diese Generation zu bauen. Reinke lobte sie dafür, dass er dem Nachwuchs immer auf Augenhöhe begegnet sei. Das verkündete Evangelium und der Nachwuchs sei das Fundament für die Kirche und die Zukunft. Wann immer man das Jugendreferat betrat, Erich Reinke war durch fröhliches Rufen oder Pfeifen präsent. Er öffnete behutsam Räume - getreu „geht nicht, gibt es nicht“. Für diese Art wurde er von seinen Kollegen und allen, die im Laufe der Jahre mit ihm zu tun hatten, geschätzt.

Wertschätzung brachte auch die Laudatio von Reinkes einstigem Stellvertreter Michael Goebel zum Ausdruck. Dabei spielte Humor ganz nach Reinke Geschmack eine zentrale Rolle. „So kennen wir ihn, so mögen wir ihn“, so Goebel schmunzelnd in Bezug auf die Tatsache, dass Reinke nicht nur eine Frohnatur, sondern auch ein Genussmensch, der gern zu den ersten am Büfett zählt, sei. 20 Jahre war Reinke das Gesicht des Jugendreferats, eine „respektable Leistung“ die Goebel anerkennend würdigte. Zielstrebig sei Reinke stets nach vorne gegangen und habe dabei besondere Empathie für Menschen am Rande der Gesellschaft aufgebracht. Revuepassierend fasste Goebel nochmals zusammen, was Reinke in seiner Zeit alles gemacht hat: „Lieber Erich, du warst auf allen kirchlichen Bühnen zuhause!“. Gerade die Ökumene lag dem einstigen Leiter des Jugendreferats - der es dazu gemacht, was es heute ist - sehr am Herzen. Über die Jahre habe er sich in Iserlohn und darüber hinaus zu einem Urgestein der evangelischen Jugendarbeit entwickelt. Geschätzt wurden dabei stets sein offenes Ohr und sein verlässliches Wort. Auch wenn er manchmal für Chaos sorgte und beispielsweise Handouts bei Sitzungen Fehlanzeige waren, auf Reinkes Wort war immer Verlass.
Nach der sehr zutreffenden Laudatio, der die geladenen Gäste mit langanhaltendem Applaus zustimmten, folgten diverse Grußworte. So ließen es sich Gaby Iserloh, die Jugendreferentin des Dekanats Märkisches Sauerland, und Carsten Menzel, der als Leitungsausschussvorsitzender Mitglied in der Kreissynode ist, nicht nehmen, Reinke mit persönlichen Worten vor dem Auditorium zu verabschieden. Auch Björn Langert vom Amt für offene Kinder- und Jugendarbeit aus Villigst sowie Klaus Salscheider, der für das Kinder- und Jugendreferat im Evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg sprach, schlossen sich den Grußworten an. Stellvertretend für die Mitarbeitervertretung des Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn ergriff Almuth Gärtner das Wort.

Das letzte lobende Grußwort oblag dann Reinkes Nachfolgerin Katja Pischke. „Uns liegen die Menschen am Herzen“, fasste die neue Leiterin des Jugendreferats eine Gemeinsamkeit zu Reinke zusammen. Einen Eindruck, wie beliebt Reinke war, bekamen die Anwesenden, als ein Video von Reinkes letztem Arbeitstag gezeigt wurde.

„Ich bin mega geflasht“, so Reinke, dem man anmerkte, wie sehr ihn der Abschied mitnahm. Er selbst dankte seinen Eltern für die Werte und Normen, mit denen sie ihn aufgezogen hätten. Und beim „liebe Gott“ bedankte er sich zudem für die Lebensfreude und Spaß, den er ihm mitgegeben habe. Seiner anwesenden Frau und den Kindern sprach er zeitgleich einen Dank aus, dass sie ihn stets auf den Boden zurückgeholt hätten. Superintendentin Martina Espelöer habe ihm immer Vertrauen entgegengebracht. Des Weiteren nutzte der frischgebackene Ruheständler die Gelegenheit, sich bei seinen Weggefährten, seinen ehemaligen Stellvertretern und den Sekretärinnen zu bedanken. „Danke für die geile Zeit und dass ihr mich alle so genommen habt, wie ich bin!“, Reinke höchst emotional. „Mach weiter mit Frauenpower“, richtete er dann nochmal das Wort an seine Nachfolgerin Katja Pischke.

Bei anschließenden Empfang hatten alle Anwesenden nochmals die Möglichkeit, mit Reinke ins Gespräch zu kommen und sich persönlich von ihm zu verabschieden und ihm für die Zukunft alles Gute zu wünschen.

Text: Annabell Jatzke

  • Martina Espelöer (l.) dankte zusammen mit Laudator Michael Goebel (r.) und Nachfolgerin Katja Pischke dem Urgestein der Evangelischen Jugendarbeit. Foto: Annabell Jatzke
  • Mit Standing Ovations verabschiedeten die Gäste den sprachlosen Erich Reinke. Foto: Annabell